Die Anlieferung des Flossenbürger Granits erfolgt in unscheinbaren LKWs

Flossenbürger Granit, wie bei der Steinernen Brücke

Bei der Sanierung der Steinernen Brücke wurde der Flossenbürger Granit aus mehr als 20 Steinbrüchen ausgewählt. Die hohe
Qualität war dort das ausschlaggebende Kriterium. Das gleiche Material wie beim Weltkulturerbe kommt nun auch beim Umbau des Regenstaufer Marktplatzes zum Einsatz. Eine hohe Qualität und die gelbgraue, freundliche Farbgebung waren für Architekten und Marktgemeinderäte die Argumente.

Knapp 90 Kilometer sind es vom Steinbruch bei Flossenbürg zum Regenstaufer Marktplatz. Man könnte sagen, der Stein ist das wechselhafte Wetter hier gewohnt. So zeichnet er sich durch eine hohe Frostbeständigkeit aus. Außerdem ist er enorm druckfest. Beste Voraussetzungen für einen langlebigen Belag auf dem neuen Marktplatz.

Oberpfälzer Material, seit 310 Millionen Jahren

An die raue Oberpfalz konnte sich der Stein gewöhnen. Vor rund 310 Millionen Jahren ist der Flossenbürger Granit entstanden. Magmablasen drangen bei der Kollision der Kontinente in die Erdkruste ein. Das Magma erstarrte in mehreren Kilometern Tiefe. Über Jahrmillionen hob sich das Gebiet an und der Granit trat wieder an die Erdoberfläche. Neben seinen physikalischen Eigenschaften gibt es weitere gute Gründe, die für das heimische Material sprechen: gute Arbeitsbedingungen, eine 100-prozentige Verwertung des Materials, die Stärkung der heimischen Wirtschaft und eine gute CO2-Bilanz bei der Anlieferung. Nicht zuletzt sind die Lieferzeiten kürzer und flexibler als beim „China-Granit“, der mehrere Wochen in Containern über die Weltmeere unterwegs ist.

Kugelgestrahlt – damit wird’s rutschhemmend

Mit Spezialmaschinen wird der Stein aus dem Bruch Wurmstein geholt. Anschließend wird er, wegen der einheitlichen Farbgebung, in Tranchen auf Blocksägen zugeschnitten. Die Blöcke gehen dann unter die Brückensägen, die daraus Riegel schneiden. Diese Riegel haben bereits die Breite der Pflastersteine. Bevor die Steine im letzten Arbeitsschritt gespalten werden und damit ihre endgültige Größe erreichen, werden sie an der Oberfläche kugelgestrahlt. Dazu fahren die Granitriegel auf einem Förderband durch die Strahlkammer, wo sie von vier Seiten mit kleinen Kugeln „beschossen“ werden. Das Material
wird an der Oberfläche rau und sorgt für den nötigen Halt der Fußgänger, Radfahrer und Autos, wenn die Steine dann auf dem Regenstaufer Marktplatz liegen. Nach dieser Bearbeitung geht es in ganz unscheinbaren LKWs auf die Straße, bevor die Regenstaufer Pflasterfirma das Material auf dem Marktplatz verlegt.

Ähnliche Beiträge